Alle Bausteine sind jetzt gefestigt und dein Hund führt sie in einfachen Kombinationen auf Memorys sicher aus. Du kannst dein Training nun weiter ausbauen und festigen, indem du beginnst, mit engeren Winkeln und hochmotivierenden Verleitungen zu arbeiten. Dein Hund soll nun lernen, die Bausteine – einzeln oder in Kombination – auch in Konfliktsituationen sicher umzusetzen. Zugleich fängst du an, deinen Hund auf kurze Entfernungen im einfachen Gelände und unter begünstigenden Windverhältnissen auf erste Voll-Blinds einzuweisen.
Arbeitest du mit Konflikten, musst du stets sehr umsichtig vorgehen! Der Konfliktlevel muss sich IMMER am Trainingsstand deines Hundes orientieren. Jeder Konflikt bedeutet eine Überforderung, die IMMER so gestaltet sein muss, dass dein Hund gerade noch in der Lage ist, sie zu bewältigen. Durch das Meistern dieser Herausforderung kann er sich auf ein höheres Leistungsniveau weiterentwickeln.
Trainierst du immer nur bis an die Leistungsgrenze deines Hundes, dann fragst du damit lediglich bereits Erlerntes ab. Um sein Leistungsniveau anzuheben, musst du durchdacht über seine Leistungsgrenze hinwegarbeiten. Dafür baust du in dein Training gezielt Konflikte ein, die er gerade noch bewältigen kann.
Erschwertes Voran-Schicken auf Memorys
• Bei weiterem Vergrößern der Distanz.
• Durch schwierigeren, höheren Bewuchs.
• Bei ungünstigen Gelände- und Windbedingungen.
• In der Diagonalen an Land und über Wasser.
Kombinationen auf Memory-Bereiche
• Voran-Schicken, Stopp-Signal, Back-/Rechts-/Links-Schicken in variablen Winkeln zu Geländeübergängen, -hindernissen, Verleitungen.
• Voran-Schicken, Stopp-Signal mit Such-Signal nach Rechts/Links/Vorne/Hinten.
• Vorgegebene Arbeitsreihenfolge bei Mark-Memory-Kombinationen.
• Enge Winkel bei Mark-Memory-Kombinationen.
• Hochmotivierende Verleitungen.
Voll-Blinds unter einfachen Bedingungen
• Kurze Entfernungen, einfaches Gelände, Leitlinien, optimale Windverhältnisse.
• Mit Schuss motiviert.
Du befindest dich jetzt in einer sehr kritischen Phase im Trainingsverlauf!
In den vergangenen Monaten habt ihr zusammen erfolgreich viele Übungssequenzen absolviert, um die einzelnen Bausteine des Einweisens systematisch aufzubauen, zu festigen und abzusichern.
Gehst du nun zu schnell und/oder zu wenig durchdacht weiter voran, gefährdet dies deinen bisher erreichten Trainingserfolg und führt schlimmstenfalls zu einer Verunsicherung deines Hundes. In der Folge leidet zumeist die Ausführungsqualität der Bausteine darunter – sie werden immer nachlässiger ausgeführt und die Grenzen verschwimmen.
Den beim Einweisen angestrebten Grad der Zusammenarbeit erreichst du nicht über „zufällige“ Erfolge des Hundes, sondern nur über ein strukturiertes Training. Erst ein systematischer Aufbau ermöglicht deinem Hund das Verständnis dafür zu entwickeln, dass sich die Zusammenarbeit mit dir lohnt und er auf diese Weise schneller zum Erfolg kommt.
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