Der Wolf –
Alter, Fortpflanzung und Verhalten
Wie alt werden Wölfe?
Wölfe werden in freier Wildbahn 10 bis 12 Jahre alt, in Gefangenschaft (zum Beispiel in Zoos) werde sie bis zu 18 Jahre alt. Zu einem vorzeitigen Tod kommt es bei Wölfen aus unterschiedlichen Gründen. Neben allen Krankheiten, die auch Hunde betreffen, ist für Wölfe insbesondere Straßenverkehr bedrohlich.
Die Statistik des Kontaktbüro Wölfe in Sachsen zu Totfunden von Wölfen zeigt: Von 53 toten Wölfen, die in Sachsen von seit dem Jahr 2000 gefunden wurden, starben 32 Wölfe bei Verkehrsunfällen und 7 Wölfe wurden illegal getötet.
Während kein einziger Fall von Tollwut bei Wölfen in Deutschland bekannt ist, haben Menschen damit einen großen Einfluss darauf, wie alt Wölfe in freier Wildbahn werden.
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Ahmad Qarmish12, Arabian wolf in Jordan, CC BY-SA 4.0
Im späten Winter beginnt die Fortpflanzungsperiode für Wölfe
Wölfe sind in freier Wildbahn meist mit zwei Jahren zur Fortpflanzung fähig. Der Fortpflanzungs-Zeitraum beginnt im späten Winter und endet im zeitigen Frühjahr, weibliche Wölfe (Fähen) sind etwa eine Woche lang empfängnisbereit. Im Unterschied zu den meisten Hunden gibt es beim Wolf nur eine Fortpflanzungs-Periode im Jahr.
Eine trächtige Fähe trägt etwa 10 Wochen. Ein Wurf besteht im Durchschnitt aus vier bis fünf Welpen. Die Wolfs-Welpen kommen meist in einer (natürlichen oder von den Wölfen gegrabenen) Höhle zur Welt, zentral im Revier und in der Nähe einer Wasserquelle gelegen.
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Wölfe bilden Rudel. Diese bestehen in der Regel aus einem Elternpaar, den Welpen und einem Teil der älteren Nachkommenschaft. Die Rudelgröße ist vom Nahrungsangebot abhängig. Je größer das Nahrungsangebot, desto größer das Wolfsrudel. Und je größer die Beutetiere, desto größer das Wolfsrudel. Dennoch besteht ein Rudel selten aus mehr als zwölf Tieren.
Wölfe besetzen ein Revier, das sie gegen andere Wölfe verteidigen. Auch die Reviergröße hängt vom Nahrungsangebot ab. In Deutschland und übrigen Mitteleuropa ist das Revier 200 bis 300 Quadratkilometer (das entspricht der Fläche Leipzigs oder Münchens) groß. Innerhalb dieses Reviers sind die Wölfe ständig in Bewegung. Sie sind dennoch selten zu sehen, weil sie den Kontakt zu Menschen meiden.
Das heißt nicht, dass er menschliche Siedlungen umgeht. Sie sind Teil des Wolf-Reviers. Gerade nacht- oder dämmerungsaktive Rudel durchstreifen kleine, ruhige Siedlungen als Teil ihres Reviers und suchen Nahrung. Der Wolf ist in seinem Verhalten anpassungsfähig und nicht auf eine Tageszeit angewiesen. Wölfe sind aktiv, wenn sie Aussicht auf Beute haben.
Verlässt ein Jungwolf das Rudel, kann er bis zu 70km am Tag wandern, um sich ein neues Territorium zu suchen und ein neues Wolfsrudel zu gründen. Vom östlichsten Punkt Deutschlands in der Lausitz bis zum westlichsten Punkt an der Selfkant benötigt der Wolf theoretisch nur etwas über 9 Tage Laufzeit.
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