Haftbefehl beantragen

Ihr habt alle Fakten geprüft, seid allen Spuren gefolgt und habt nun einen Verdächtigen?
Dann beantragt jetzt einen Haftbefehl!

Die Lösung

„Was?! Sie sind ja verrückt!“ Dirk schüttelt ungläubig mit dem Kopf, als ihr ihn beschuldigt. „Wieso sollte ich Meghan töten, wenn ich ihr kurz davor einen Heiratsantrag gemacht habe? Und kommen Sie mir bloß nicht mit Ihrer spießigen Moralkeule. Ja, ich hab ‘ne Affäre mit Amanda, na und? Sie ist sexy, sie ist cool und macht keinen Aufstand.“
Ihr sprecht Dirk auf die erhöhten toxischen Werte in Meghans Blut an. Er ist echt schockiert: „Was? Das ist doch Bullshit. Die Beeren, die wir im Juliet’s Kiss verwenden, sind in dieser Menge total harmlos! Ich hab in den letzten Tagen zig solcher Drinks gemixt. Nie hatte irgendwer Probleme und als Meghan ging, war sie noch total gut drauf. Ich habe ihr nix gegeben. Außer den Kumquats, die mochte sie echt gern. Echte Vitamin-Bomben! Die hab ich einmal in der Woche von Amanda bekommen, sie bringt sie vom Campus mit. Aber mit Amanda, das ist nix ernstes. Wir haben einfach Spaß miteinander. Das hat überhaupt nichts mit Meghan zu tun. Gut, in letzter Zeit jammert Amanda öfter mal wegen Meghan rum, dass die ihr ihre Karriere versaut, aber sie lässt sich dann auch schnell ablenken.“ Er zwinkert euch verschwörerisch zu.
„Aber Meghan, Meghan hat gerade einen echten Lauf! Sie hat eine großartige Zukunft vor sich. Sie ist DIE Wissenschaftlerin bei Biopharm und bevor Sie fragen, nein, ich hab keine Probleme damit, wenn meine Frau mehr Geld verdient als ich. Kann ich weiter in meiner Bar arbeiten. Das Commons ist echt mein Leben! Wieso sollte ich mir das so verbauen, indem ich Meghan umbringe? Erstens hab ich keinen Bock, im Knast zu landen und zweitens hätt ich mir das Geld für den Ring dann ja gleich sparen können. Außerdem hab ich Ihnen doch gesagt, dass ich mit Amanda in den Clubs unterwegs war und Amanda hat das auch bestätigt. Bestimmt haben uns da auch einige andere Leute gesehen, wenn Sie uns nicht glauben.“

Also einen Preis für Ehrlichkeit bekommt Dirk Jarvis sicher nicht und er hätte zwar die Gelegenheit gehabt, aber wir haben keine Belege dafür, dass er an den schwarzen Nachtschatten gekommen wäre. Die Affäre mit Amanda wäre ein Motiv, aber wieso sollte er seiner Freundin einen Antrag machen, und sie danach umbringen? Außerdem ist er mit Amanda durch die Clubs gezogen, was nicht nur Amanda, sondern auch mehrere andere Personen bestätigen können.
 
Dirk ist unschuldig.

„Ich hoffe, Ihnen ist bewusst, dass Sie hier gerade einen riesigen Fehler begehen!“, sagt Amanda arrogant, als ihr ihr den Haftbefehl präsentiert. „Sie wissen wohl nicht, mit wem Sie es hier zu tun haben. Mein Vater ist ein hochrangiger Offizier der Royal Navy und meine Mutter Professorin für Jura an der Uni!“
Amandas Herkunft ist euch ziemlich egal und ihr konfrontiert sie mit eurer Theorie.
„Ich habe Meghan nicht umgebracht! Ich habe sie damals an der Uni unter meine Fittiche genommen. Ich war ihre Mentorin! Außerdem habe ich ein Alibi! Ich war mit Dirk unterwegs.“
Dieses Alibi kommt euch ein wenig abgestimmt vor und dass Amanda Meghans Mentorin war, mag aus eurer Sicht vielleicht ein Grund sein, Meghan nicht zu töten, aber sicherlich kein Hindernis. Ihr bleibt dran. Amanda hält dem Druck nicht länger stand und ihre Haltung verändert sich.
„Ich habe sie nicht umgebracht! Ich war mit Dirk unterwegs, und bestimmt haben uns auch noch viele andere Leute in den Clubs gesehen! Obwohl sie es echt verdient hätte, dieses Miststück! Ich habe sie unterstützt und bei Biopharm untergebracht und dann kommt sie auf einmal daher und auf einmal hört man nur noch „Meghan hier, Meghan dort, Meghan, Meghan, Meghan!“ Aber ich lass mich nicht einfach so in die zweite Reihe drängen! Sieht man ja, ihr Freund trifft sich mit mir und hat mit mir die beste Zeit seines Lebens, während sie es nicht mal checkt, dass er sie nach Strich und Faden hintergeht!“
Ihr wollt Amanda schon die Handschellen anlegen, wegen Mordes – Vergiftung durch schwarzen Nachschatten, da stockt Amanda auf einmal …
„Was? Nachtschatten? Also damit habe ich nichts zu tun! Ich … also, ja, ich habe die Kumquats für Meghan die letzten Male ein bisschen mit Ethylenglykol behandelt. Ich war so wütend auf sie! Ich wollte, dass sie verschwindet. Aber, wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist sie daran ja nicht gestorben. Ich möchte sofort meinen Anwalt sprechen! Wie Sie sehen, bin ich in diesem Fall völlig unschuldig.“

Ob das der Richter auch so sehen wird, wird sich zeigen, aber Amanda ist nicht für den Tod von Meghan verantwortlich und vermutlich werden Mommy und Daddy einen guten Anwalt bezahlen, der das Töchterchen vor weiterem Schaden bewahren wird.
 
Amanda ist nicht für Meghans Tod verantwortlich.

„Hören Sie, ich komme gerade aus dem Krankenhaus, ich habe wirklich keine Idee, wovon Sie reden.“
Forrest Woodrow ist offensichtlich müde und angeschlagen.
„Ja, es ging mir gehörig gegen den Strich, dass Meghan auf einmal befördert wurde, obwohl ich schon so viel länger da war als sie. Wissen Sie, ich hätte das Geld wirklich gut gebrauchen können, um meine Eltern weiter zu unterstützen. Sie haben doch nur noch mich, seit mein Bruder gestorben ist. Und jetzt, wo auch mein Vater krank ist und nicht mehr arbeiten kann, da wäre es wirklich gut gewesen, mehr Gehalt zu haben.“
Er hebt hilflos die Hände und lässt sie wieder fallen.
„Ich war an dem Tag, als Meghan starb in Northumberland. Ich habe eine Niere gespendet, für meinen Vater, und musste dann noch zur Überwachung dortbleiben.“
Ihr schaut euch kurz an – irgendwie hättet ihr dem Krankenhaus-Armband doch mehr Beachtung schenken sollen. Offensichtlich kann er es nicht gewesen sein. Aber ihr seid trotzdem neugierig und konfrontiert Forrest Woodrow mit den erhöhten toxischen Werten in Meghans Blut. Der junge Mann lässt sich auf das Sofa sinken und beginnt zu weinen.
„Ich war so verzweifelt und so wütend … ich brauche das Geld. Alles wäre so viel einfacher gewesen, wenn sie einfach weg wäre. Ich … ich bin echt nicht stolz drauf, aber in einer schwachen Stunde habe ich angefangen, Thallium in Meghans Kombucha zu mischen. Es war ganz einfach, sie war ja immer pünktlich und hatte ihre Routine und es war ja immer ‘ne halbe Flasche im Kühlschrank … Aber an dem Morgen war sie so früh da … ich kam nicht unbemerkt an die Flasche ran … da hatte ich erstmals Zweifel, ob das wirklich richtig ist … und dann … im Krankenhaus, als ich meine Eltern gesehen habe, meinen Vater … da hab ich entschieden, damit aufzuhören. Was soll denn aus meinen Eltern werden, wenn ich im Gefängnis bin? Sie haben doch nur noch mich …“ Forrest Woodrow schluchzt.

Ihr bekommt fast ein bisschen Mitleid mit dem jungen Mann, der für Meghans Tod ein Alibi hat und somit keine Gelegenheit und kein Mittel hatte. Aber er hat sich trotzdem strafbar gemacht, auch wenn er nicht Meghans Mörder ist – weil ihm jemand anderes zuvorkam.
Forrest Woodrow hat Meghan Rogers nicht getötet.

„Sie beschuldigen mich, Meghan getötet zu haben?“
Abigail Whittaker ist sichtlich erstaunt, als ihr sie im Büro ihres Fitnessstudios mit dem Haftbefehl in der Tasche aufsucht. „Nun, ich hätte sicherlich ein Motiv. Vor wenigen Wochen bat mich Damon, einen Zusatz zu einer Treuhandvereinbarung zu unterschreiben, in dem er das Finanzvermögen an Meghan überschrieb. Ich war – zu Recht – sehr verärgert darüber, schließlich ist Meghan Damons uneheliche Tochter und wir haben noch zwei gemeinsame Kinder! Aber, wissen Sie, es ist genug Geld da und es war Damon sehr wichtig. Seit er die Diagnose bekommen hat, hat er sich sehr verändert. Er versucht, in seinem Leben „aufzuräumen“ und versuchte so, die Schuld, die er seiner Meinung nach Meghan gegenüber hatte, zu begleichen. Ich bin wirklich sehr verwundert, dass Sie mich verhaften wollen. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich Meghan mit dem homöopathischen Mittel meines Mannes vergiftet habe! Soweit ich weiß, kann man den Stoff in den Kügelchen nicht einmal mehr nachweisen, so stark verdünnt ist er. Ich bin ehrlicherweise sehr skeptisch, was die Wirksamkeit angeht, aber Damon klammert sich an jeden Strohhalm und ist fest davon überzeugt. Und wenn es nicht helfen sollte, schaden tut es auf keinen Fall.“
Abigail lehnt sich in ihrem Stuhl zurück und schaut euch offen an.
„Abgesehen davon, habe ich ein Alibi, das haben Sie doch sicherlich überprüft. Ich war bei dem Kombucha-Wettbewerb bei Harolds. Die zweite Verkostung war erst um 17:45 Ich habe sogar den ersten Platz gewonnen. Bestimmt haben Sie meinen Post in den sozialen Medien gesehen. Danach bin ich direkt zum Lanesborough gefahren, wo ich mich mit meinem Mann und den Kindern zum Abendessen getroffen habe. Sicherlich werden das auch die Angestellten des Lanesborough bestätigen. Ich musste mich sowieso schon beeilen, rechtzeitig da zu sein. Wann hätte ich da denn auch noch Meghan treffen und vergiften sollen?“

Ihr müsst zugeben, dass die Argumentation schwer von der Hand zu weisen ist. Offensichtlich habt ihr etwas übersehen oder falsch eingeschätzt.

Abigail Whittaker ist nicht die Mörderin.

„Ich soll meine Tochter getötet haben? Soll das ein Witz sein?“
Damon Whittaker sieht alles andere als amüsiert aus, als ihr ihm den Haftbefehl zeigt.
„Sie denken ernsthaft, ich hätte meine Tochter getötet? Wieso sollte ich das tun? Um geheim zu halten, dass der Impfstoff bisher noch nicht die gewünschten Resultate erzielt? Nun, dafür ist es nun ein bisschen spät, denken Sie nicht? Nachdem sich die Presse darauf gestürzt hat und die Aktien fallen? Abgesehen davon ist unsere Forschung nicht umsonst gewesen und wir werden weiter forschen, so lange bis wir einen guten Impfstoff haben. Man muss solche Dinge auch einmal aussitzen können. Aber ja, es ist in keiner Weise ideal. Nichts desto trotz, habe ich meine Tochter nicht umgebracht. Wenn ich richtig informiert bin, haben Sie sich auch mit meinem Anwalt und Notar in Verbindung gesetzt. Können Sie mir erklären, wieso ich die Verfügung zu Meghans Gunsten ändern sollte, wenn ich vorgehabt hätte, sie umzubringen? Wissen Sie, ich bin ein kranker Mann. Ich habe Parkinson und weiß nicht, wie lange ich die Dinge noch so regeln kann, wie ich es momentan tue. Deswegen muss ich mich darum kümmern, dass alles in Ordnung ist, bevor ich es nicht mehr kann und dazu gehört, dass ich für Meghan sorge. Meine beiden anderen Kinder haben alles, was sie brauchen. Mutter, Vater, ein Vermögen. Meghan hatte dies nicht. Sie ist ohne ihren Vater aufgewachsen, weil ich damals nicht stark genug war, mich gegen den Willen meiner Eltern zu stellen. Rebecca war … „nicht standesgemäß“, wie es damals hieß. Meine Eltern drohten damit, mich ohne einen Penny sitzen zu lassen. Ich hatte Angst davor. Darum habe ich mich nicht zu Rebecca und Meghan bekannt. Aber ich habe immer versucht, die beiden zumindest finanziell zu unterstützen. Es ist nur fair, dass Meghan einen Anteil an meinem Vermögen bekommt. Abgesehen davon, haben Sie sicherlich das Alibi meiner Familie im Lanesborough überprüft. Ich kann Ihnen versichern, dass ich weder die Gelegenheit, noch das Mittel, noch ein Motiv hatte. Die Medikamente … nun ja, ich setze meine Hoffnung auf alternative Medizin. Aber ich nehme Belladonna seit einiger Zeit und habe keinerlei Vergiftungserscheinungen. Und wenn sie meine Frau fragen, ist das sowieso alles nur Humbug.“
Damon verzieht das Gesicht zu einem gequälten Lächeln und geht zur Tür.
„Ich danke Ihnen, für Ihren Besuch, aber möchte Sie bitten, nun zu gehen und sich auf die Suche nach dem wahren Mörder meiner Tochter zu begeben.“

So wie es aussieht, wart ihr mit Damon Whittaker auf dem Holzweg. Am besten geht ihr zurück aufs Revier und schaut euch die Unterlagen noch einmal genauer an.

Damon ist nicht der Mörder von Meghan Rogers.

„Oh, die Polizei …“
Ashleigh Davison wirkt wieder einmal sehr fahrig, als sie euch einlässt.
„Es ist so schrecklich … überall Tod und … wissen Sie, meine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen … damals war auch die Polizei da … es ist so furchtbar …“
Sie läuft ins Wohnzimmer und dreht nervös an den Würfeln eines Armbands. Ihr habt so eines schon einmal gesehen.
„Wir waren beste Freundinnen, Meghan und ich, müssen Sie wissen … Sehen Sie, dieses Armband … sehen Sie, es steht „forever“ drauf … das waren wir … beste Freundinnen … seit dem College. Wussten Sie, dass wir eine Geheimsprache hatten? Nur wir beide? Und wir haben uns manchmal verkleidet, Meghan und ich. Wissen Sie, wie befreiend es sein kann, in andere Rollen zu schlüpfen. Man kann alles sein, man kann dem Alltag entfliehen … man kann einfach jemand anderes sein. Erfolgreich und beliebt, was man möchte …“
Ashleigh lässt euch gar nicht zu Wort kommen und plappert in einem fort. Sie spielt mit ihren Haaren, die sie sich erst kürzlich hat färben lassen. Jetzt fällt euch auch auf, dass sie einen grauen Hoodie trägt. Es scheint so, als wärt ihr auf der richtigen Spur.
„Erfolgreich und beliebt, so wie Meghan?“, hakt ihr nach.
Ashleigh lächelt verträumt. „Oh ja, wie Meghan … wissen Sie, manchmal wurden Meghan und ich sogar verwechselt.“
Ein Lächeln huscht über Ashleighs Gesicht. „Meghan mochte so gern Dessert. Ich habe ihr ihren Lieblingskuchen gebacken. „To die for Pie“. Es ist ein Rezept meiner Tante Laura, aber wir haben es verändert. Es war unser Geheimnis … ich habe ihn noch einmal verändert – nur für Meghan. Sie hat ihn ganz alleine gegessen. Danach ging es ihr aber gar nicht gut, und sie wollte nach Hause gehen und sich hinlegen. Die arme Meghan … sie war wunderbar … sie war so lebendig …. Und jetzt … jetzt ist sie tot. Das ist jammerschade … Aber ich lebe noch und wissen Sie, ich kann auch wunderbar sein …“
Ashleigh schaut euch freundlich in die Augen, während ihr ihr ihre Rechte vorlest und sie festnehmt.

Vergiftet von der besten Freundin – das war also Meghans Los. Meghan wusste, dass Ashleigh seit dem Tod ihrer Eltern große Probleme hatte und sich häufig in Traumwelten flüchtete. Aber Ashleigh war ihre beste Freundin und Meghan wollte ihr helfen. Doch Ashleigh wollte immer mehr so sein wie Meghan und nahm schließlich deren Stelle ein. Am Tag von Meghans Tod hatte Ashleigh Tollkirschen gepflückt, die in Wattford wachsen, wie ihr aus dem Artikel über Nachtschattengewächse erfahren habt. Sie hat daraus einen Kuchen gebacken und ihn Meghan serviert. Da die beiden an diesem Abend ohnehin ihr Rollenspiel machten, hatte Meghan sich bei Ashleigh umgezogen und ihre Kleidung dort gelassen. Nach dem Kuchen begann das Gift zu wirken. Meghan fühlte sich unwohl und machte sich auf den Weg nach Hause. Nach und nach verlor sie ihren Orientierungssinn und begann auch zu straucheln. In der U-Bahn-Station bog sie falsch ab, landete in einem abgelegenen Teil, stürzte, schlug sich den Kopf an und blieb liegen. Das Gift wirkte immer stärker und zusammen mit dem Sturz sorgte es dafür, dass Meghan an Atemversagen starb. (
Ashleigh wollte wissen, wie es ist, Meghan zu sein. Sie zog Meghans Kleindung an und ging damit in London spazieren. Dort wurde sie am London Eye gesehen.

Ihr habt Meghans Mörderin gefunden und es war gar nicht so einfach. Wenn ihr all das herausgefunden habt, seid ihr reif für eine Beförderung! Der Chief wird sehr zufrieden mit euch sein.

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